Illegales Automatenspiel: Nichts sehen, nichts hören, nichts forschen

14.02.2025

Dr. Jörg Bewersdorff, Limburg

Kurzfassung eines Artikels aus der Zeitschrift für Wett- und Glücksspielrecht


Der Artikel beschäftigt sich mit der unzureichenden wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Verbreitung illegaler Spielautomaten in Deutschland durch diejenigen Spielsuchtforscher, die den medialen Diskurs über Spielsucht weitgehend bestimmen. Daher bleiben illegale Spielautomaten trotz der wachsenden Problematik oft unter der Oberfläche des öffentlichen Diskurses verborgen.

Der Autor stellt die Ergebnisse der wissenschaftlichen Studien zum Ausmaß des illegalen Glücksspiels von Prof. Haucap und Jürgen Trümper dar. Auch die mit diesen Daten übereinstimmende Aussage des Beauftragten für Sucht- und Drogenfragen der Bundesregierung, wonach jedes dritte Glücksspielgerät in Deutschland illegal ist, wird als Beleg für die Dimension des illegalen Marktes genannt. Ergänzt wird dies durch Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik, die für 2023 eine Verdreifachung der Deliktanzahl in diesem Bereich gegenüber 2018 aufzeigen.

Eine durch das Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegebene und von der TU Dresden erstellte Wissenschaftliche Studie zur Vorbereitung der Evaluierung der Sechsten Verordnung zur Änderung der Spielverordnung zeigt, dass die strenge Regulierung mit zu Ausweichbewegungen von Spielenden auf zum Teil auch wahrscheinlich illegale Glücksspielangebote (in „Hinterzimmern“) führt.

Es wird dokumentiert, wie Restriktionen im legalen Glücksspielmarkt zu einer Verlagerung hin zu illegalen Angeboten führen können, was wiederum den Jugend- und Verbraucherschutz gefährdet. Daher fordern Bewersdorff und andere Experten, dass die bestehenden Forschungs- bzw. Wahrnehmungslücken im Bereich des illegalen Automatenspiels geschlossen werden müssen. Nur so könne eine adäquate rechtliche und politische Reaktion auf das Problem entwickelt werden, um eine Grundlage für sinnvolle gesetzgeberische Maßnahmen zu schaffen.

Der Autor stellt auch Gegenreden und abweichende Meinungen und Studien dar und setzt sich mit deren Inhalten auseinander. Darunter sind der Glücksspiel-Survey 2021 und 2023 von Buth/Meer/Kalke und der vom ISD herausgegebene Glücksspielatlas. Hierzu wird in dem Artikel neben wissenschaftlichen Unzulänglichkeiten insbesondere eine Ignoranz gegenüber der Existenz illegaler Glücksspielangebote, ihrer Ursachen und Auswirkungen kritisiert.

Zusammenfassend wird eine intensivere Auseinandersetzung mit den illegalen Glücksspielmärkten gefordert, die bislang zu wenig Beachtung fanden. Zudem plädiert der Autor für eine gezielte Anpassung der Spielverordnung, die auf den laut Studie der TU Dresden wirksamen Aspekten des Spielerschutzes basiert und gleichzeitig ineffektive Anforderungen strafft. Nur durch die Entwicklung legaler Spielautomaten nach internationalen Standards und eine konsequente Bekämpfung illegaler Geräte könnte die negative Entwicklung gestoppt und umgekehrt werden.

 

Der Artikel beleuchtet Studien, die das Ausmaß des illegalen Marktes aufzeigen und kritisiert regulatorische Fehlentwicklungen, die das illegale Spiel begünstigen. Er fordert eine intensivere wissenschaftliche Auseinandersetzung und gezielte Anpassungen der Spielverordnung, um den legalen Markt zu stärken und illegale Angebote einzudämmen.

Copyright © 2024 - AWI Automaten-Wirtschaftsverbände-Info GmbH

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Illegales Automatenspiel: Nichts sehen, nichts hören, nichts forschen

14.02.2025

Dr. Jörg Bewersdorff, Limburg

Kurzfassung eines Artikels aus der Zeitschrift für Wett- und Glücksspielrecht


Der Artikel beschäftigt sich mit der unzureichenden wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Verbreitung illegaler Spielautomaten in Deutschland durch diejenigen Spielsuchtforscher, die den medialen Diskurs über Spielsucht weitgehend bestimmen. Daher bleiben illegale Spielautomaten trotz der wachsenden Problematik oft unter der Oberfläche des öffentlichen Diskurses verborgen.

Der Autor stellt die Ergebnisse der wissenschaftlichen Studien zum Ausmaß des illegalen Glücksspiels von Prof. Haucap und Jürgen Trümper dar. Auch die mit diesen Daten übereinstimmende Aussage des Beauftragten für Sucht- und Drogenfragen der Bundesregierung, wonach jedes dritte Glücksspielgerät in Deutschland illegal ist, wird als Beleg für die Dimension des illegalen Marktes genannt. Ergänzt wird dies durch Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik, die für 2023 eine Verdreifachung der Deliktanzahl in diesem Bereich gegenüber 2018 aufzeigen.

Eine durch das Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegebene und von der TU Dresden erstellte Wissenschaftliche Studie zur Vorbereitung der Evaluierung der Sechsten Verordnung zur Änderung der Spielverordnung zeigt, dass die strenge Regulierung mit zu Ausweichbewegungen von Spielenden auf zum Teil auch wahrscheinlich illegale Glücksspielangebote (in „Hinterzimmern“) führt.

Es wird dokumentiert, wie Restriktionen im legalen Glücksspielmarkt zu einer Verlagerung hin zu illegalen Angeboten führen können, was wiederum den Jugend- und Verbraucherschutz gefährdet. Daher fordern Bewersdorff und andere Experten, dass die bestehenden Forschungs- bzw. Wahrnehmungslücken im Bereich des illegalen Automatenspiels geschlossen werden müssen. Nur so könne eine adäquate rechtliche und politische Reaktion auf das Problem entwickelt werden, um eine Grundlage für sinnvolle gesetzgeberische Maßnahmen zu schaffen.

Der Autor stellt auch Gegenreden und abweichende Meinungen und Studien dar und setzt sich mit deren Inhalten auseinander. Darunter sind der Glücksspiel-Survey 2021 und 2023 von Buth/Meer/Kalke und der vom ISD herausgegebene Glücksspielatlas. Hierzu wird in dem Artikel neben wissenschaftlichen Unzulänglichkeiten insbesondere eine Ignoranz gegenüber der Existenz illegaler Glücksspielangebote, ihrer Ursachen und Auswirkungen kritisiert.

Zusammenfassend wird eine intensivere Auseinandersetzung mit den illegalen Glücksspielmärkten gefordert, die bislang zu wenig Beachtung fanden. Zudem plädiert der Autor für eine gezielte Anpassung der Spielverordnung, die auf den laut Studie der TU Dresden wirksamen Aspekten des Spielerschutzes basiert und gleichzeitig ineffektive Anforderungen strafft. Nur durch die Entwicklung legaler Spielautomaten nach internationalen Standards und eine konsequente Bekämpfung illegaler Geräte könnte die negative Entwicklung gestoppt und umgekehrt werden.